Meine 5 besten Tipps für Tusche-zeichnungen

Zeichnen mit Tusche

Du möchtest lernen mit Tusche zu zeichnen? Diese Tipps werden dir helfen!

Vor einiger Zeit hatte ich die Idee, wieder täglich in meinem Skizzenbuch zu zeichnen. Dabei habe ich mir vorgenommen immer wieder unterschiedliche Techniken auszuprobieren. Nun habe ich einen Monat lang jeden Tag eine Skizze mit Tusche gezeichnet und möchte dir hier meine 5 besten Tipps für Tuschezeichnungen verraten.


Vorab:

Das Zeichnen mit Finelinern oder Tuschestiften mag manche vielleicht abschrecken, weil man keine Linie ungeschehen machen kann. Was einmal gezeichnet ist, kann nicht wieder ausradiert werden. Jedoch bietet die Technik auch einige Vorteile, welche ich dir hier kurz aufzeigen möchte:

  • Sehr kontrastreiche Zeichnungen auf weißem Papier
  • Gute Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Techniken, z.B. Aquarell
  • Hohe Lichtbeständigkeit (Farbe verändert sich wenig im Laufe der Zeit)


Tipp 1: Der erste und vielleicht wichtigste Tipp, den ich dir mitgeben will ist: Hab keine Angst vor „falschen“ Linien.

Leaf with water drops - pen & ink sketch - Tusche zeichnen Skizze


Falls du schon einmal eine Zeichnung mit Tuschestiften gezeichnet hast, ist dir das wahrscheinlich schon passiert: Du möchtest den perfekten geraden oder runden Strich zeichnen und aus irgendeinem Grund zittert deine Hand plötzlich und die Linie wird wackelig. Gerade wenn man Umrisslinien zieht, ist es besonders störend. Vielleicht denkst du sogar, dein Bild ist jetzt ruiniert und du musst wieder von vorne anfangen.

Ich habe meine Tuschezeichnungen sogar ohne Vorzeichnung gemacht – das heißt ich habe direkt mit der Tinte auf das leere Blatt gezeichnet – Natürlich waren da auch ungenaue Linien dabei (wie du übrigens bei der Faust schön erkennen kannst)!

Lass dich nicht von ein paar schiefen Linien aus der Ruhe bringen. Das ist ganz natürlich, und passiert sogar den besten. Statt gleich alles zu verwerfen, solltest du einfach entspannt weiterzeichnen. Meistens sind einzelne Ausreißer in der fertigen Zeichnung gar nicht mehr sichtbar, oder sie machen das Bild erst richtig interessant. Mein Tipp an dich ist also: Einfach weiterzeichnen und nicht die Nerven verlieren. Intuitiv wirst du Fehler wieder mit anderen Linien ausgleichen.

Falls du deine Umrisslinien verwackelt hast, versuche, mit einem Stift größerer Strichstärke die erste verwackelte Linie nachzufahren. Beim zweiten Versuch gelingt es dir wahrscheinlich und du kannst mit dem stärkeren Stift die wackelige Linie ein bisschen kaschieren.

Tipp 2: Probiere unterschiedliche Schraffur-Techniken aus

Beim Zeichnen mit Tusche-Stiften oder Finelinern kannst du nicht wie üblich mit dem Bleistift schattieren. Sanfte Verläufe sind etwas schwieriger zu erreichen und dafür solltest du unbedingt verschiedene Schraffur-Techniken üben.

Merke: Willst du, dass die Flächen flach aussehen, dann versuche den Abstand zwischen den Linien ungefähr einzuhalten (wie im 1. Beispiel). Wenn du aber einen dreidimensionalen Effekt erzielen willst, lasse zwischen den Linien kontinuierlich ein bisschen weniger Platz, sodass sie immer weiter zusammenrücken. So wird es nach und nach ein bisschen dunkler und es wirkt wie ein Verlauf.

Eine andere Möglichkeit, um eine Fläche dreidimensional zu schattieren, ist Striche übereinander zu zeichnen. So erhöhst du wieder den Schwarz-Anteil und erzeugst z.B. einen Schatten. Dafür eignen sich besonders eine gewöhnliche Schraffur (s. 1 – Striche schauen in dieselbe Richtung) oder eine Kreuzschraffur (s. 3 – Striche kreuzen sich). Du kannst aber Objekte auch mit Punkten (5) schattieren.



Spannend ist es auch, Objekte mit Linien zu schattieren, die der Form folgen (4). Ich finde, es erzeugt eine interessante Wirkung und betont gleichzeitig die Form. Bei dieser Tuschezeichnung beispielsweise habe ich diese Technik angewendet (z.B. bei der Nase).

Tipp 3: Verwende breite Marker oder flüssige Tusche, um große Flächen zu verdunkeln

Ich habe durch das viele Zeichnen mit Tusche herausgefunden, dass ich Zeichnungen noch besonders hervorheben kann, wenn ich den Hintergrund komplett Schwarz anmale. So habe ich es zum Beispiel bei dieser Ziege gemacht. 
Auch die Skizze von der Kerze wirkt erst so richtig wegen dem dunklen Hintergrund.
Für solche großen schwarzen Flächen eignet sich besonders ein breiter Marker oder ein Tuschestift mit breiter Pinselspitze (Brushpen). Natürlich kannst du auch einfach einen normalen Pinsel nehmen und den Hintergrund anmalen, wenn du ein Glas Tusche oder eine andere sehr deckende schwarze Farbe zuhause hast.

Tipp 4: Verwende unterschiedliche Stiftstärken

Verwende für die erste grobe Skizze einen sehr dünnen Fineliner. Dadurch ist es relativ egal, wenn mal eine Linie nicht dort ist, wo du sie haben wolltest, weil du später sowieso mit einem stärkeren Stift darüber zeichnest.

Für leichte Schattierungen solltest du auch einen möglichst dünnen Stift verwenden – so erreichst du sanftere Verläufe.

Für Umrisslinien, die gut sichtbar sein sollen, verwende eine mittlere Stiftstärke, damit sich die Umrisse von den anderen Linien abheben.

Nimm einen dickeren Stift, wenn du dunkle Stellen betonen möchtest – zum Beispiel ein Schatten unter dem Kinn.

Für eine deckende schwarze Fläche verwende einen breiten Marker oder Brushpen.

Tipp 5: Übe täglich mit Tusche zu zeichnen!

Es ist wie bei so ziemlich allen Dingen im Leben, je öfter man sie macht, desto besser wird man. Also fange einfach an und versuche, jeden Tag zumindest eine kleine Skizze mit Tusche zu zeichnen. Das müssen keine aufwändigen Zeichnungen sein – es reichen schon 10 Minuten. Hab keine Angst vor falschen Strichen und lasse Fehler einfach mal passieren, um zu sehen, wo sie dich vielleicht hinbringen können.

Ich habe mir einfach ein Skizzenbuch gekauft und mir vorgenommen jeden Tag eine kleine Zeichnung zu machen. Manchmal habe ich nur 15 Minuten gezeichnet, manchmal viel länger. Das Wesentliche ist, dass man eine Routine bekommt und einfach dabeibleibt. Dann stellen sich Erfolge von alleine ein.


Lade dir dieses Merkblatt mit Übungsteil kostenlos herunter!

Hier habe ich dir alle Schraffur-Techniken noch einmal kurz zusammengefasst. Außerdem findest du Beispielbilder von den Techniken in Anwendung. Wenn du dir das PDF ausdruckst, kannst du auch gleich die wichtigsten Schraffuren üben.


In diesem Sinn, wünsche ich die viel Spaß beim Zeichnen mit Tusche und hoffe, diese Tipps helfen dir auf dem Weg ein wenig.

Wenn du mir deine Ergebnisse zeigen möchtest, tagge mich auf Instagram @sabrillu_  – so kann ich dir Rückmeldung auf deine Arbeit geben.



Falls du Fragen hast, stelle sie gerne hier in den Kommentaren!

Sabrina


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2 Comments
  • wolfgang weiland
    Posted at 14:15h, 28 November Antworten

    danke hierfür, ich folge Dir mal…

    lg wolfgang

    • Sabrina
      Posted at 10:26h, 07 Dezember Antworten

      Gerne Wolfgang! Freut mich, dass ich dir helfen konnte 😉

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